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.Luises Armeumschlangen seinen Hals, seine Lippen suchten ihre.Um sieherum war alles vergessen.Alexander, die Luftbrücke, Berlin,die Welt.Es gab nur sie beide, ihre Liebe, ihre Sehnsucht unddie Gewissheit, dass es das Richtige war, was sie taten.Der Winter schlug unbarmherzig zu.Oft fegte Schneetreibenüber Berlin und das leuchtende Weiß, das auf den Dächern,Straßen und Mauern lag, stand in krassem Gegensatz zu demLeid, dem Hunger und dem Tod, der in der ganzen Stadt lauerte.Da sich die Lage weiter zugespitzt hatte und dieBerichte über die drohende Tuberkulose-Epidemie schonlängst Washington erreicht hatten, wurde auch vor denVereinten Nationen in New York auf diplomatischem Parkettder Kampf gegen die sowjetische Blockade weiterausgefochten.Die US-Delegierten wussten, dass jeder Tagzählte, und hatten sich entschlossen, den Vereinten Nationeneinen Film vorzuführen, der die Bemühungen von Engländernund Amerikanern demonstrierte, Deutsche zeigte und Piloten,die Hand in Hand versuchten, das Schlimmste abzuwenden.Aber nicht nur in den Staaten wurde gerungen und appelliert,natürlich stand man auch und gerade in Berlin nicht still.Immer neue Probleme verlangten neue Strategien, immer neueBedürfnisse verlangten besondere Aufmerksamkeit.Turner saß an seinem Schreibtisch und überflog gerade eineListe.Nachdem er fertig war, schüttelte er entschieden denKopf und blickte seinen Besucher an.Es war Alexander, in Begleitung von Clay.»Ihre gutenAbsichten in allen Ehren.« Er stockte, denn soeben war Luiseeingetreten.Ihr erster Blick galt ihrem Mann und Turnerzwang sich, nicht zu ihr zu schauen.Dennoch war dieSpannung, die in dem Raum lag, fast körperlich spürbar.InSekundenschnelle hatte sich Turner wieder gefangen und fuhrfort.»Aber das hier ist Illusion, Dr.Kielberg.Der Winter wird esuns schwer genug machen, unsere Tonnagezahlen zu halten.Und seit den Wahlen kommen jeden Tag mehrere hundertMenschen in den Westteil der Stadt.«»Ich habe mit Washington geredet«, schaltete sich nun Clayein und sah Alexander an.»Man wird alles tun, um IhrStreptomycin zu liefern.Aber& « Er brach ab, denn Luise wargerade zu Turner gegangen, um ihm eine Akte zu reichen. »Das Streptomycin allein hilft uns nicht«, ergriff Alexanderdas Wort.»Nicht, wenn die Patienten hungern und frieren.«»Das mag so sein.Aber diese Lebensmittel, dieSonderrationen Kohle.Wir haben das durchgerechnet.« Turnerhatte die Akte geöffnet.»Das sind vierzig, fünfundvierzigFlugzeugladungen mehr pro Tag.«»Aber es muss einfach gehen!«, beharrte Alexander mitNachdruck.»Es geht aber nicht  nicht mit den Maschinen, die wirhaben.« Turner machte eine bedeutungsvolle Pause und sahClay an.Der begriff sofort.»Was?«, rief er abwehrend.»Nein.Wirklich nicht, Turner!Schlagen Sie sich das aus dem Kopf.«»Ohne die C-74 ist es nicht zu machen«, kam es zurück.»Turner, das ist das größte Transportflugzeug, das wirhaben«, antwortete Clay beschwörend.»Die gesamte Air Forceverfügt nur über zehn Stück davon.Und die brauchtMacArthur.Über Korea ziehen sich dunkle Wolkenzusammen.Und wir haben hier schon über dreihundertMaschinen.« Jetzt hielt es Clay nicht mehr aus.Die nächsteZigarette war fällig.Nach einem hektischen Zug fuhr er fort.»Ich erkläre Ihnen seit drei Monaten, dass wir dabei sind, unserBlatt zu überreizen.Truman ist zwar wiedergewählt, doch jetztwird man ihm noch genauer auf die Finger schauen.«»Aber es kann doch nicht um Politik gehen!«, mischte sichAlexander mit lauter Stimme ein.Nachdem er den beiden eineWeile lang zugehört hatte, konnte er nicht mehr an sich halten.Beide Generäle und auch Luise erschraken fast über diesenAusbruch, doch Alexander ließ sich von ihren Mienen nichtbeeindrucken.»Meine Kollegen und die Schwestern undPfleger, wir arbeiten zwölf bis sechzehn Stunden pro Tag«,begann er.»Aber danach gehen wir in die armen Bezirke nach Moabit, in den Wedding.Dorthin, wo nachts das Husten der Menschen zu hören ist.Wir erklären ihnen, was sie tunkönnen, um Infektionen zu vermeiden.«In Turners Gesicht spiegelten sich Respekt und Achtung, aberauch Zwiespalt: Dieser Kielberg war zweifellos ein guterMann.Aber eben auch der Mann seiner Geliebten.»Dr.Kielberg  niemand hier bezweifelt, dass Sie alles tun,um& « Clay wollte den Gast beruhigen, aber Alex ließ sichnicht bremsen.»Als der Krieg vorbei war, da habe ich mir nur einesgewünscht«, sagte er und blickte von einem zum anderen.»Dass mein Sohn und dass alle anderen Kinder auf dieser Weltso etwas nie mehr erleben müssen.Und jetzt halte ich dieHände von Kindern, die sterben.Und bin bei ihnen, wenn wirdie Leichen ihrer Mütter verbrennen.« Alexander stand auf undnahm seine Aktenmappe.»Vielleicht sagen Sie das IhremPräsidenten.« Er ging zur Tür.Bevor er den Raum verließ,blieb er kurz neben Luise stehen.Ein kurzer Blickwechsel,dann verschwand er.Clay stand ebenfalls auf und verabschiedete sich.Als auch ergegangen war und Turner mit Luise allein war, musste er siedas fragen, was ihn schon die ganze Zeit beschäftigte.»Wieso bist du damit zu Clay?«»Ich  ich wollte ihm helfen«, antwortete Luise zögernd.»Du hättest zu mir kommen können.Aber du warst nichtsicher, ob ich dir helfen würde.Ob ich deinem Mann helfenwürde.«»Er will Leben retten.Auf seine Weise.« Luise wusste nicht,wie sie es erklären sollte.»Und ich nicht?« Turner atmete tief durch.»Ich werde aufjeden Fall alles tun, um ihm zu helfen.Auch wenn ich keineAhnung habe, wie ich das anstellen soll.« Er nahm sich einendicken Stapel Papiere vor und machte sich wieder an die Arbeit.Luise sah ihn an in einer Mischung aus Liebe, Sorgeund Respekt.Wenige Tage später war Weihnachten.Still und verschneit lagdie Fechnerstraße da, während in den Wohnungen Kerzenbrannten und die Menschen versuchten, mit dem wenigen, dassie hatten, ein Fest zu feiern.Auch Luise hatte sich alle Mühe gegeben.Im Wohnzimmerstand ein kleiner, aber liebevoll geschmückterWeihnachtsbaum, Leni und Clara waren bei ihnen, und allesaßen am Tisch und hörten aus dem Radio die Stimme ErnstReuters, der eine Rede hielt.»Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, liebe Kinder«,begann er.»Monate der Entbehrung liegen hinter uns.Undkeiner weiß, wie lange es noch so gehen wird.Es scheint schoneine Ewigkeit her, dass ich die Welt aufgefordert habe, aufdiese Stadt zu schauen.Doch sie hat es getan, und sie tut esnoch immer.Diese Welt weiß um unsere Not.Und sie weißauch darum, dass jeder von uns hier in dieser Stadt seinenKampf für diese Welt dort draußen kämpft.Einen Kampf fürdie Freiheit [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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