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.Wenn Carina froh darüber ist, dann weißt du die Wahrheit.Es ist alles sehr einfach.Hochzeiten können schließlich immer noch abgesagt werden.«Annabelle zupfte liebevoll vor dem Spiegel an ihren goldenen Löckchen herum und warf dem Spiegelbild ihres Mannes einen Kuß zu.»Warum so feierlich?« lachte sie.»Carina«, sagte der Marquess of Brabington, »fürchtet sich zu Tode vor der Heirat mit Harry Desire.«»Ach, Carina«, Annabelle zuckte die Achseln.»Brimborium! Sie spielt immer Theater.«»Aber, mein Schätzchen, ich kann dir versichern.«»Du kannst mir versichern, daß du mich auf der Stelle küßt, Peter, oder ich schreie ganz laut.«Eine halbe Stunde später murmelte Annabelle träge: »Was hast du über Carina gesagt?«»Was?« fragte der Marquess of Brabington und ließ seine Hand langsam über die Hüfte seiner Frau gleiten.»Ach, nichts.Es war überhaupt nichts.«Siebtes KapitelCarina stahl sich leise aus dem Stadthaus ihre Schwester Minerva am St.James-Square und atmete auf.Der Boden war dünn mit Schnee überzuckert.Es war ein kalter, feuchter Tag; die schweren, tiefhängenden Wolken versprachen noch mehr Schnee.Die Ereignisse der vergangenen Woche waren Carina ein Rätsel.Sie mußte sich nicht mehr darum bemühen, Lord Harry aus dem Weg zu gehen.Sie hatte im Gegenteil kaum Gelegenheit, ihn zu sehen.Minerva nahm sie überallhin mit, oft unter den fadenscheinigsten Vorwänden.Und gestern abend hatten Lord Sylvester und Minerva sie in die Oper ausgeführt; Lord Harry war nicht dabei, dafür zwei äußerst ansprechende junge Männer.Als Carina nach dem Verbleib ihres Verlobten fragte, antwortete Minerva ganz untypisch ausweichend, daß sie vergessen habe, ihn einzuladen.Und wenn es nicht Minerva war, die dafür sorgte, daß sie nicht mit ihrem Verlobten zusammentraf, dann waren es ihr Vater und Squire Radford.Der Vikar, der wieder ganz wie früher aussah, ließ eine plötzliche Begeisterung für die Londoner Kaufhäuser und Geschäfte erkennen, die ganz ungewöhnlich war, und bestand darauf, daß sie bestimmt noch Bänder und Spitzen für ihre Aussteuer brauchte.Carina fand das neue ruhige Wesen ihres Vaters sehr viel angenehmer, wenn sie ihn auch immer noch nicht mochte.Aber der Squire war wie eh und je der vollendete Gentleman, und Carina liebte es, mit ihm zusammen zu sein.Einmal sah sie, als sie die Bond Street entlangschlenderten, Lord Harry auf sich zukommen, und sie machte ihren Vater daraufaufmerksam.Er und der Squire verhielten sich äußerst seltsam.Sie ergriffen sie am Arm und zerrten sie schnell in das nächste Geschäft.Auch die Unterhaltungen waren merkwürdig.Minerva sprach von tragischen Ehen, in denen die Partner gar nicht zueinander paßten.Der Vikar erzählte ihr von Fällen, wo die Hochzeit im letzten Moment abgesagt und die betroffenen Paare ihr Leben lang dankbar dafür waren.Offenbar hatten alle erraten, daß sie Lord Harry in Wirklichkeit nicht heiraten wollte, und ermutigten sie mit allzu offensichtlichem Takt, die Verlobung aufzulösen.Aber wenn sie Lord Harry sagte, daß sie ihn nicht heiraten wolle, dann wäre er wahrscheinlich sehr zornig und würde womöglich seine Drohung wahrmachen und sie wegen Vertragsbruchs verklagen.Aber nein, so schnell schlossen sich die Gefängnistore doch nicht hinter ihr.Sicherlich würde sich Lord Harry nicht vor Gericht lächerlich machen, indem er sie strafrechtlich verfolgte!Es war eher so, daß Carina sich jetzt, wo sie von ihrem Verlobten ferngehalten wurde, paradoxerweise ein kleines bißchen nach ihm sehnte, wenn auch nur ganz kurze Zeit.Manchmal war seine Gesellschaft doch wirklich angenehm gewesen.Er war nicht intelligent, aber er hatte ausgezeichnete Manieren.Die Damen schienen von seiner Schönheit fasziniert zu sein, und Carina war Weibchen genug, um ihre Eifersucht zu genießen.Und vor kurzem war sie einem sehr intelligenten Abgeordneten des Oberhauses vorgestellt worden, der berühmt für seinen Verstand war.Er hatte Carina ganz schrecklich bevormundet, etwas, was Lord Harry nicht im Traum täte.Wenn sie mit ihrem großen, gutaussehenden Verlobten auftrat, dann war es ihr – ja, sie konnte es nicht leugnen – eine Genugtuung, daß man sie neiderfüllt anschaute.Jetzt, wo die Familie Armitage sie wieder unter die Fittiche nahm, fühlte sie sich in ihre Kindertage zurückversetzt.Minerva hatte ihr sogar angeboten, ihr vorzulesen, und gab ihr immerzu gräßliche Gläschen mit Stärkungsmitteln, weil sie »auf gepäppelt« werden müsse.Carina wäre gerne wenigstens einen Abend in der Woche zu Hause geblieben, um mit Baby Julian zu spielen, aber man sagte ihr, daß junge Damen wie sie sich amüsieren und nicht wie alte verheiratete Damen zu Hause herumsitzen sollten.Und je interessanter Lord Harry durch seine Abwesenheit wurde, desto öfter dachte Carina über die seltsame und aufregende Reaktion ihres Körpers auf seine Küsse nach.Gehörte zur Liebe auch Lust?An diesem Morgen war sie mit dem Verlangen erwacht, mit ihren Gedanken allein zu sein, und deshalb hatte sie sich aus dem Haus geschlichen und wollte einen weiten Spaziergang bis zum Green Park machen [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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