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.Einen Moment lang, nur einen kurzen Moment, musste ich mein Kinn reiben.»Du hast heute gewonnen.Ich das letzte Mal.Damit sind wir quitt, nicht wahr?«Sigrid stand auf.»Ich gehe hoch aufs Zimmer.Du kannst ja machen, was du willst.«Sie ging.Ich wollte nicht machen, was ich wollte.Wenn ich mache, was ich will, dann bin ich verloren.Du gütiger garçon! Garçon tant mieux!Der Kellner war sofort an Ort und Stelle, er räumte den Tisch ab, ließ die Flasche aber noch stehen, verbeugte sich ungewöhnlich tief und sagte Bonne journée, Monsieur Haut en Bas.Er musste mich mit einem anderen Gast verwechseln.Ich war nicht Monsieur Haut en Bas.Aber damit konnte ich leben und ließ den Kellner in dem Glauben, dass ich nicht ich war.Ich schätzte es sowieso sehr, verwechselt zu werden.Denn ich wusste, dass es bald aus mir herausbrechen würde.Und dann würde mir eine Verwechslung nur recht sein.Ich war lange genug gezähmt gewesen.Ich blieb sitzen, trank den Rest des Weines, ein schöner Moment, solange er währte.Lasst mich zunächst die Sonne, die Brandung, die Farben, den Tabak, die Sonnenschirme preisen, die Aschenbecher, die Koffer, die Diener, die Rufe vom Markt in der Altstadt und die Stimmen, die der Wind auf seinen Schultern von den flachen blauen Fischerbooten draußen in der Bucht hereintrug.Lasst mich auch die Schoßhunde und ihre schwarzgekleideten Frauchen preisen, die Radfahrer, die letzten Pferde, die schiefe Kutschen zwischen den Automobilen hindurchzogen, und lasst mich schließlich die Dreisten preisen wie auch die dummdreisten Matrosen auf Landgang, in ihren breiten, viereckigen Hemden und den engen weißen Hosen mit dem breiten Schlag um die Knöchel.Zeit, zu gehen.Außen hui, innen pfui.Ich ließ ein großzügiges Wiedergutmachungsgeschenk auf dem Tisch liegen, vielleicht zu viel, nur um sicherzugehen, war aber bald im Zweifel und wäre fast umgekehrt und hätte einen Schein wieder mitgenommen, auch um sicherzugehen, zu viel und zu wenig, das ist nämlich auf seine Art beides schlecht, sollte ich das nicht besser wissen als irgendwer sonst? Aber es war so oder so zu spät, der Kellner schaufelte bereits das Vermögen in die Tasche seiner Schürze, und jetzt hatte ich kaum noch Taschengeld für den eigenen Gebrauch, wie gesagt, Trinkgeld, das ist meine Schwäche.In unserer Welt gibt es so etwas nicht.Da ist ein Betrag ein Betrag, wie auch ein Meter nicht länger als exakt ein Meter sein kann.Ich ging, leider ging ich nicht direkt aufs Zimmer und liebte Sigrid in Grund und Boden, sondern die Promenade des Anglais entlang, auf die Klippen im Süden zu, der Sonne entgegen, die ihrerseits mir entgegenkam und mir bald in den Rücken fallen würde.Hier gab es keine Eile.Und blau ist das Wort, das ich wieder benutzen möchte.Vom Strand bis zum Horizont, der auf wundersame Weise vom Himmel abgelöst wurde, in einer in meinen Augen ebenfalls blauen, unsichtbaren Naht, war alles blau, und dennoch nicht zu verfehlen.So viel Blau hatte ich noch nie gesehen, auch später nie wieder.Keine Farbe ist mehr als Blau.Ich kann bis mindestens neunzehn in Blau zählen.Wurde ich nachlässig? Nein, es war nur ein plötzliches Gefühl von Freiheit, das Besitz von mir ergriff.Hier, unter Unbekannten, ein Inkognito, ein Spion, verkleidet und nicht wiederzuerkennen, unter zufälligen Touristen, Fischern, Verkäufern, Handelsleuten, Kindern, Nonnen und last but not least unter fremden Sprachen, in anderen Alphabeten und Sprichwörtern, konnte ich endlich ausatmen, und ich rief, während meine Arme ruderten: Satans kleine Fotzenolive im Wichtelsalat! Es dauerte nicht lange, nur einen kurzen Augenblick erklang der Ruf.Es war vorbei, bevor es verklungen war.Das ist unsere Kunst.Wir sind schnell bei der Hand.Ich kam zur Ruhe.Doch sogleich hörte ich einen Tumult direkt im Hintergrund, ein Stöhnen, einen Aufschrei, der fast Norwegisch klang, und alles in mir erstarrte.Jetzt durfte ich mich nicht umdrehen.Jetzt musste ich schneller werden, nicht laufen, einfach nur schneller gehen, langsam, aber sicher, die Promenade überqueren und ein Versteck in der Altstadt finden.Ich drehte mich um.Ich konnte es doch nicht lassen.Denn wenn ich mich nicht umgedreht hätte, ich hätte den Rest meines Lebens daran denken müssen, und das wäre nicht zu ertragen gewesen [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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